Let’s talk about sex, baby! Besucht mit uns eine der spannendsten Ausstellungen in diesem Sommer in Berlin: Sex. Jüdische Positionen
Filme, Serien oder TV-Shows wie „Unorthodox“ und „Jewish Matchmaking“ erreichten in den vergangenen Jahren ein Millionenpublikum und lenkten die Aufmerksamkeit auf das Thema Judentum und Sexualität. Diese medialen Darstellungen prägen unsere Vorstellungen von jüdischer Sexualität, oft werden dabei statt aufzuklären aber vereinfachende Stereotype bedient.
Auch in der jüdischen Welt verändern sich Art und Umfang der öffentlichen Verhandlung sexueller Fragen. Die Ausstellung „Sex. Jüdische Positionen“ bietet diesen neuen Stimmen zur Bedeutung von Sexualität im Judentum Raum und zeigt mit Exponaten aus 2.000 Jahren, welche Debatten Jüdinnen und Juden über Sexualität führen und welche Fragen das Judentum bereits seit Jahrhunderten verhandelt.
Welche Positionen lassen sich aus traditionellen Texten und neuen Schriften ablesen, und welche Haltungen zu LGBTQ+-Personen? Wie unterscheidet sich die Praxis orthodoxer Jüdinnen und Juden von der liberaler Jüdinnen und Juden? Mit der Ausstellung lädt das JMB die Besucher:innen ein, diesen Fragen nachzugehen.
JMB-Direktorin Hetty Berg betont: „Sexualität ist ein universelles Thema – und wir beleuchten die zentrale Bedeutung von Sexualität im Judentum. Wir wollen vielfältige Anknüpfungspunkte bieten: für verschiedene Generationen und unabhängig von der individuellen Lebenserfahrung und Prägung.“
Dabei wird jedoch kein einheitliches Bild von Sexualität im Judentum entstehen, warnt Hetty Berg: „Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Auffassungen von Sexualität innerhalb des Judentums sind. Damit tritt das JMB verbreiteten Klischees jüdischer Lebenszusammenhänge entgegen.“
Selten spricht das Judentum mit einer Stimme; auch beim Thema Sexualität gehen die Meinungen auseinander: Ob talmudische Gelehrte oder zeitgenössische Künstler:innen, ob mittelalterliche Philosophen oder moderne Sexualtherapeut:innen, ob mystische Denker:innen oder TikTok-Kommentator:innen – sie alle vertreten unterschiedliche Auffassungen von Sexualität und kommen in der Ausstellung zu Wort.
Die Ausstellungskuratorin Miriam Goldmann fächert die Bandbreite der Themen auf: „Ehe und Zeugung kommt eine zentrale Bedeutung zu, ebenso wie dem sexuellen Begehren und seiner – nach heutigem Verständnis – möglichen Kontrolle. Auch die der Spiritualität innewohnende Erotik verdeutlichen wir mit Beispielen aus Ritus, Kunst und Literatur. Zu sehen sind Exponate aus der Sammlung des JMB und Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, Israel und Nordamerika, sie veranschaulichen die Heterogenität der unterschiedlichen Standpunkte.“ Zu sehen sind Skulpturen, rabbinische Schriften, Filme, Fotografien, TikTok-Videos, Ritualgegenstände und Gedichte. Zu den ausstellenden Künstler:innen gehören u. a. Judy Chicago, R. B. Kitaj, Mierle Laderman Ukeles, Lee Lozano, Boris Lurie, Stéphane Mandelbaum, Benyamin Reich und Yona Wallach.
Nach einer Führung durch die Ausstellung bleibt noch Zeit für eigene Entdeckungen und dann gibt es wie immer Gelegenheit für einen Gedankenaustauch bei Kaffee und Kuchen im Museumscafe!
Wir freuen uns auf Euch!
Im Eintrittspreis inkludiert ist:
- Eintritt in die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin
- Exklusive Führung durch die Ausstellung Sex. Jüdische Positionen
- Kaffee & Kuchen im Museumscafe
- Betreuung durch und Austausch mit dem Team von ART BREAKERS und anderen kulturbegeisterten Menschen
Fotocredits: Jens Ziehe