Pascal Heß hat Architektur, Kunstgeschichte und Mittlere, neue Geschichte studiert. Der dreihundert Jahre alte Bauernhof, auf dem er in einem Vogelsberg-Dorf aufwuchs, war sein erstes Forschungsprojekt. Die Lehmwände hat er aufgebohrt, in alten Tagebüchern die Kurrentschrift gelernt und Geschirr vom Dachboden auf Nutzungsspuren untersucht. Das Staunen über die Objekte, die Faszination für Zeitspuren und die Begeisterung für das Verborgene sind sein Antrieb.
Der Kunsthistoriker empfindet Kunstgeschichte als gesellschaftliches Gedächtnis. Sie gibt in mehrerer Hinsicht Auskunft über uns selbst. Die Gestaltung eines Objektes, ob Gemälde oder Teekanne spricht vom Ereignishorizont des Künstlers und seiner Zeit. Die Nutzungsspuren geben Hinweise auf Umgang und Maß der Wertschätzung vergangener Epochen. Unsere Rezeption spiegelt Gedankenwelt und Einbindung in unsere Gegenwart.